Fortbildung Manuelle Therapie nach dem Mulligan-Konzept

Praxisteam

Ende November absolvierten unsere Mitarbeiter Eric, Solveig und Marit von der Praxis für Physiotherapie Wermuth-Gronwald erfolgreich die Fortbildung „Manuelle Therapie nach dem Mulligan-Konzept“ in Schriesheim unter der Leitung von Johannes Bessler.

Das Mulligan-Konzept beinhaltet den Gedanken des „Mobilisation with Movement“ (Mobilisation mit Bewegung) und wurde von dem Australier Brian Mulligan entwickelt. Die Kombination von passiver Gelenksmobilisation durch den Therapeuten und der aktiven Bewegung des Patienten hat positive Effekte auf neuromuskuloskeletaler und psychologischer Ebene. Aktuelle neurophysiologische Untersuchungen zeigen, wie wichtig es ist, schmerzfrei zu behandeln, sowie den Patienten aktiv in die Therapie einzubeziehen. Weiterhin erhält der Patient nach der Behandlung ein individuelles Übungsprogramm für zuhause. Bisherige Studien bestätigen den Effekt bei diversen Beschwerdebildern [eine kleine Auswahl: 1, 2].

Obwohl wir die Fortbildung Manuelle Therapie in unserer Praxis als Zertifizierung besitzen und anwenden, wollten wir uns noch spezieller in den für uns richtigen Ansatz der aktiven Bewegung fortbilden. Das Mulligan-Konzept ergänzt hier wunderbar unser therapeutisches Leitbild, den Patienten aktiv und ganzheitlich in die Therapie mit einzubeziehen. Sprechen Sie uns gerne in der Praxis darauf an!

Vielen Dank an Johannes Bessler für diese lehrreiche und sehr praxisrelevante, aber auch wissenschaftlich bezogene Fortbildung!


[1] Reid S, Callister R, Katekar M, Rivett D. (2014). Effects of cervical spine manual therapy on range of motion, head repositioning, and balance in participants with cervicogenic dizziness: a randomized controlled trial. Arch Phys Med Rehabil. 95(9): 1603-12. (Pedro: 9/10)

[2] Bisset L, Beller E, Jull G, Brooks P, Darnell R, Vicenzino B. (2006). Mobilisation with Movement and exercise, corticosteroid injection, or wait and see for tennis elbow: randomised trial. British Medical Journal. 333(4): 939-45. (Pedro: 8/10)

Physiotherapie-DDR_BRD

Die Physiotherapie in der DDR und BRD am Tag der deutschen Einheit

Am Tag der deutschen Einheit wollen wir einen kurzen physiotherapeutischen Blick auf die damalige Zeit der Wiedervereinigung werfen. Wie war die Krankengymnastik in der Bundesrepublik Deutschland (BRD)? Wie die Physiotherapie in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR)?

Physiotherapie in der BRD

Mit dem Ende der 80er Jahre war die Krankengymnastik in der BRD als ein eigener Berufsstand bereits seit mehreren Jahren fest etabliert. Sie hat neben einem eigenen Berufsverband, einer eigenen Zeitschrift auch einen Platz in nahezu allen klinischen Fachgebieten in der Medizin. Krankengymnast/innen entwickeln eigene Untersuchungs- und Behandlungstechniken und schreiben Lehrbücher selbst (früher hatten Ärzte entschieden, was in den Lehrbüchern der Krankengymnastik zu stehen hat).

Physiotherapie in der DDR

Die Krankengymnast/innen in der DDR dagegen hatten keinen eigenen Berufsverband, sondern waren als Arbeitsgemeinschaften in den ärztlichen Fachverbänden vertreten. Durch diesen fachlichen Austausch beherrschte die Hierarchie in der sozialistischen Gesellschaft längst nicht so vordergründig die Kommunikation zwischen Arzt und Therapeut wie im Westen. Die Krankengymnastik wurde in der DDR schnell der internationalen Nomenklatur (Physiotherapie) angepasst. Physiotherapeut/innen arbeiteten in sogenannten Polikliniken, ambulanten medizinischen Zentren, die für die Bürger/innen offen war. Die Physiotherapie Abteilungen wurden von Fachärzten für Physiotherapie geleitet. Fortbildungen wurden zentral geplant und vergeben, in allen dieser Fortbildungen wurde die Ansicht einer sozialistischen Lebensweise – auch die/der Patient/in wurde im sozialistischen Sinne behandelt- vertreten. Anders als in der BRD gab es in der DDR Fachphysiotherapeuten (Sportmedizin, Funktionelle Störungen, Psychische Erkrankungen, usw.) und gymnastische Elemente sowie Trainingslehre waren stärker betont als in der BRD-Krankengymnastik.

Physiotherapie nach der Wiedervereinigung

Durch die Wiedervereinigung im Jahr 1989 wurden die Physiotherapeut/innen aus der DDR Physiotherapie und die Krankengymnasten/innen aus der BRD zusammengeführt. Die in der DDR sozialisierten Physiotherapeut/innen hatten nicht gelernt, ihre Kompetenzen nach außen selbstbewusst zu kommunizieren oder die eigene Leistungen hervorzuheben oder auch kritisch zu reflektieren, sodass sie den im Vergleich fachlich sehr selbstbewussten auftretenden West-Kollegen wenig Diskussion entgegenstellen konnten. Das Ergebnis war eine ganz allgemeine Unterschätzung und Unterbewertung der Lebens- und Berufsleistungen der Ost-Kollegen. Dies gilt im Übrigen auch für andere Situationen in dieser Zeit.

Eine schwierige Zeit stand bevor, da die ostdeutschen Physiotherapeut/innen sich in der Systematik der mehr als 100 Kostenträger für physiotherapeutische Leistungen und der freiberuflichen Möglichkeiten zurechtfinden mussten.

Im Jahr 1994 wurde das Berufsgesetz modernisiert und mit der Einführung des Begriffs Physiotherapie das „Masseur- und Physiotherapeutengesetz (MPhG)“ verabschiedet. Krankengymnast/innen heißen seitdem einheitlich Physiotherapeut/innen.

Aktuelle Situation

Ab dem 01. Juli 2019 bezahlen nun auch alle Krankenkassen bundesweit einheitliche Preise für physiotherapeutische Leistungen. 30 Jahre nach der Wiedervereinigung wird gehofft, dass das große Ost-West Gefälle zumindest in der Physiotherapie geebnet werden kann.

Weitergehende Informationen: wikipedia

Beckenbodentherapie

Wir bieten seit März Beckenbodentherapie an

Anfang März begab ich mich auf den Weg nach Innsbruck, um dort die Fortbildung Beckenbodentherapie  / BM-Balance zu besuchen. In dieser Fortbildung drehte sich alles zu dem Thema Diagnostik und Therapie des Beckenbodens. Es ist ein ganzheitlicher Ansatz, um Probleme rund um den Beckenboden zu behandeln und um präventiv in diesem Bereich vorzubeugen.

Die Fortbildung war sehr interessant und aufschlussreich, da dieses Themengebiet trotz ihrer weit verbreiteten Häufigkeit, wenig angesprochen und behandelt wird. Die Behandlungsmöglichkeiten sind auf diesem Gebiet sehr umfassend und versprechen häufig Linderung sowie Verbesserung der individuellen Beschwerden.

BM Balance als Konzept

BM Balance ist ein eigenständiges Behandlungskonzept, mit dem u.a. folgende Beschwerdekomplexe zu behandeln sind:

  • Inkontinenz und Drangbeschwerden
  • Schmerz- und Reizzustände des Beckens und Urogenitaltraktes
  • Senkungsbeschwerden
  • Prostataprobleme
  • Erektions- und Lustempfindungsstörungen
  • chronisches Beckenschmerzsyndrom (CBSS)Außerdem hilft BM Balance bei:
  • Beschwerden nach Operationen in der Becken-Bauchregion
  • Vorbeugung zur Vermeidung aller oben beschriebenen Probleme
  • Rückbildungsphase nach der Geburt

Bei bestehendem Interesse sprechen Sie uns gerne an oder Ihre Urologin/Ihren Urologe, bzw. Frauenärztin/Frauenarzt oder auch die Hausärztin/den Hausarzt. Diese können Ihnen ein Rezept zur Beckenbodentherapie ausstellen.

Beckenbodentherapie in der Physiotherapie Wermuth-Gronwald

Seit kurzem bieten wir daher die Leistung Beckenbodentherapie an.

Wir freuen uns, Sie in der Praxis für Physiotherapie Wermuth-Gronwald mit einem Rezept zur Beckenbodentherapie begrüßen zu dürfen und Ihnen bei diesem sehr wichtigen Thema weiterhelfen zu können.

Dieser Beitrag wurde verfasst von unserer Mitarbeiterin und Ansprechpartnerin Solveig Gronwald